Fortbildungen

Fortbildung, Seminar, Workshop, Schulung …

Ich habe in den vergangenen 15 Jahren in Fortbildungen mit PädagogInnen gearbeitet, mit SuchttherapeutInnen, mit ÄrztInnen, mit Ehrenamtlichen aus der Telefonseelsorge, mit Väterberatern, mit PsychotherapeutInnen aus Praxen und natürlich mit etlichen KollegInnen aus Beratungsstellen. Und ich muss sagen: Es hat immer sehr viel Spaß gemacht, zusammen intensiv darüber nachzudenken, wie man mit Männern erfolg- und hilfreich sprechen kann … Mittlerweile muss ich aber aus zeitlichen Überlastungsgründen an der einen oder anderen Stelle kürzer treten – und da die (oft mehrtägigen) Fortbildungen natürlich sehr zeitintensiv sind, habe ich beschlossen, nur noch kürzere, kompakte Fortbildungen durchzuführen – und auch nur noch zu einem Thema (natürlich meinem Lieblingsthema):

Männer und das (un)heimliche Land der Gefühle - Beratung mit Männern

Ein wichtiger Aspekt bezüglich der Beratungsarbeit mit Männern ist die Tatsache, dass Jungen und Männern im Laufe ihrer Sozialisation der Zugang zu ihren Gefühlen mehr und mehr erschwert wird, was letztlich zum „männlichen Dilemma“ des mangelnden Selbstbezugs führt. Im Beratungssetting entsteht aber zusätzlich noch ein „Männerberatungs-Dilemma“, da dort die „Arbeit“ mit und an Gefühlen gewünscht und gefordert ist. Männer, die dazu erzogen wurden, ihre inneren Konflikte im Außen, d.h. durch „Externalisierung“, zu lösen, sollen und müssen nun Lösungen und Entscheidungen in ihrem Inneren „erarbeiten“, in einem Inneren, zu dem ihnen der Blick bislang erschwert oder gar versperrt war.

Um diesem doppelten Dilemma gerecht werden zu können, ist eine männerspezifische beraterische Herangehensweise nötig, bei der die betroffenen Männer in einem sowohl konfrontativen als auch solidarischen Setting lernen, Kontakt zu ihren Gefühlen aufzunehmen und diesen Selbstbezug in den Beratungsprozess hilfreich einzubringen. Der Mann wird dabei in einem doppelten Sinne zur Sprache gebracht, d.h. inhaltlich zum Thema gemacht und zu einem persönlicheren Sprechen „verführt“, wobei der spezifischen Qualität der Beziehung zwischen Klient und BeraterIn eine herausragende Rolle zukommt.

In dieser Fortbildung geht es also ganz konkret um die besonderen Schwierigkeiten von Männern, welche sich auch in der beraterischen Beziehung offenbaren. Es wird aufgezeigt, warum Männer ein speziell auf sie zugeschnittenes beraterisches Vorgehen benötigen und wie dieses konkret aussehen kann.

Lernziele sind:

– die Erlangung eines besseren Verständnisses der männlichen Psyche

– das Wecken einer Motivation, mit dem „beratungsschwierigeren“ Klientel „Männern“ zu arbeiten; Abbau von Beratungsängsten/-hemmungen/-unsicherheiten gegenüber männlichen Klienten

– die Ausbildung einer eigenen Grundhaltung/-linie in der beraterischen Arbeit mit Männern

– das Einüben von konkreten „männerberaterischen“ Fähigkeiten

Methodisch werden theoretische Inputs, praktische Übungen, Modellberatungen, Gruppenarbeiten sowie die Reflektion und Diskussion eigener Beratungserfahrungen zur Anwendung kommen.